Familienzeit und Arbeitszeit

Ich stelle in diesem Beitrag einige Anregungen und Gedanken dazu, um dir bei deiner persönlichen Entscheidung einige Impulse mit auf den Weg zu geben. Was mich dazu befähigt? Ganz einfach – ich habe genau diese Entscheidung getroffen und arbeite als Familienvater nun in Teilzeit.

 Klarheit gewinnen

Der erste Schritt besteht daraus, Klarheit über die eigenen persönlichen Werte und Prioritäten zu gewinnen.
Die Leitfrage: Wie definiere ich meine Rolle als Vater?
Die Frage ist zwar einfach, hat es aber durchaus in sich. Aus der Gesellschaft hat sich oft eine Definition wie „Der Vater sorgt für den Lebensunterhalt der Familie“ entwickelt. Doch ist das wirklich die treffende Definition für dich als Vater?

Die Detailfrage: Wie viel Zeit möchte ich mit meiner Familie verbringen?
Hier hilft es, sich wirklich eine konkrete Woche vorzustellen und durchdenken.

Beispiel:
Montag bis Freitag je 8 Stunden arbeiten. Dazu kommen 45 Minuten Pause sowie 2 x 45 Minuten Arbeitsweg.
6:30 Uhr aufstehen, sich selbst und Kind für den Tag fertig machen.
30 Minuten gemeinsam frühstücken
8 Uhr zur Arbeit fahren
18:15 Uhr wieder zuhause eintreffen
18:30 Uhr Abendessen
dann noch 30 Minuten mit dem Kind spielen
und es um 19:45 ins Bett bringen.

In diesem „Mustertag“ hat der Vater 30 Minuten aktiv mit dem Kind verbracht (Spielen) und 2 gemeinsame Mahlzeiten eingenommen. Wenn er sich in der Früh darum kümmert, dass das Kind für den Tag fertig gemacht wird und es abends ins Bett bringt, kommen noch einmal etwa 45 Minuten dazu.

Auf der anderen Seite hat er 90 Minuten im Auto verbracht und 8 Stunden im Büro gearbeitet.

In einer „Musterwoche“ würde nun aber nicht jeder Tag so verlaufen.
Es gibt Tage, an denen aus beruflichen Gründen weniger Freizeit verfügbar ist:

  • Dienstreisen
  • Überstunden

Es gibt Tage, an denen man selbst einfach nicht mehr fit genug ist, um sich wirklich auf das Spielen mit dem Kind zu freuen

  • Ausgelaugt sein

Es gibt Tage, an denen man eigenen Interessen nachgehen möchte

  • mit Kollegen oder Freunden noch ein Bierchen trinken
  • Sport treiben
  • Sport oder anderes im Fernsehen anschauen
  • Hobbies

Also könnte man in einer solchen Musterwoche davon ausgehen, dass 2 Abende dem Vater und 3 Abende der Familie gewidmet sind. Da bleibt eigentlich nur noch das Wochenende. Und auch das bietet eine Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten jenseits der aktiven Familienfreizeit.

Kommen wir zurück zur Frage: Wie viel Zeit möchte ich mit meiner Familie verbringen?
Daraus resultiert die Frage: Reicht mir die neben der Arbeit und meinen Hobbies zur Verfügung stehende Zeit dafür? Oder muss ich etwas ändern?

Frauen mit Karriere sind sexy

Erfolgreiche Frauen haben eine ganz besondere Anziehungskraft. Spannend wird es allerdings, wenn es darum geht, die Rollen in der Familie fair aufzuteilen.

Will die Mutter wieder arbeiten, so muss man den möglichen Rahmen ausloten. Und sich gemeinsam einig werden, wer wann arbeitet und wer wann auf das Kind aufpasst. Hier gilt es, möglichst früh eine gemeinsame Basis zu finden.

Beispiel: Nach einem Jahr Vollzeit-Mutter-Dasein zieht es die Frau wieder in die Arbeitswelt. Nicht umsonst hat sie nach ihrem Abitur viele Jahre studiert und sich in ihrem Job einen Namen gemacht. Außerdem ist es einfach schön, nach tausenden Windel-Gesprächen mal wieder andere Themen auf dem Tisch zu haben. Das Kind ist nun 1 Jahr geworden und sie möchte in den ersten Monaten mit einer 25 Stunden Woche starten.

In diesen 25 Stunden muss sich jemand um das Kind kümmern.

Macht dies der Vater, so muss er seine Arbeitszeit deutlich reduzieren.

Wird das Kind von einer Kinderkrippe oder Tagesmutter betreut, so muss es auch hingebracht und abgeholt werden. Auch hier muss man sich abstimmen und einen passenden Zeitplan finden.

Auch die Haushaltsarbeit muss weiterhin erledigt werden. Hat dies bislang die Frau neben dem Kinderhüten übernommen, so wird auch dieses Thema neu zu betrachten sein.

Fazit

Als Vater muss ich mich entscheiden und klare Stellung beziehen. Ist mir meine Familie oder mein Job wichtiger? Wenn ich diese Frage klar für mich entscheiden konnte, gilt es den Preis zu zahlen. Um das eine zu bekommen, muss ich vom anderen etwas reduzieren. Habe ich die Entscheidung für mich klar getroffen, fällt es mir deutlich leichter, diesen Preis zu zahlen – denn ich sehe, dass ich dafür genau das bekommen, was ich will.

 

Steckst du in einer ähnlichen Situation oder hast du diese Entscheidung für dich bereits getroffen? Dann Antworte unten auf das Thema „Familienzeit und Arbeitszeit“

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