Unter dem Begriff Service Integration und Management, kurz SIAM, versteht man eine Vorgehensweise, um die Lieferanten aus der IT-Branche bzw. IT-Dienstleistungen zu managen. Zudem ist darunter die Bildung einer einheitlichen IT-Organisation für die entsprechenden Anwender zu verstehen. Bestehen tut diese aus sowohl interner als auch externer Integration mit dem Dienstleister und ist für die durchgehenden Dienste eines Geschäftsvorganges verantwortlich.
Vorteile eines gut geführten Multi-Sourcing-Unternehmens
– den Organisationen ist es möglich, ihre Wünsche schneller durch die gesteigerte Innovationskraft und IT-Kopplung zu erreichen
– außerdem sind sie dadurch um vieles flexibler und können schnell auf Veränderungen reagieren und sich anpassen
– auch das Portfolio bei den Dienstleistungen kann dadurch erweitert werden und unterstützt zusätzlich das Unternehmen
– die Verwendung von Experten und anderen Leuten mit entsprechenden Kenntnissen ist möglich, welche dem Unternehmen gewisse Vorteile verschafft
– die Ressourcen lassen sich zudem einfach nach Bedarf beschaffen
Neben den Vorteilen gibt es hier jedoch auch Nachteile und Probleme, welche auftreten können:
– bei einzelnen Teams besteht die Gefahr einer zu autonomen Handlung, da es ihnen an Koordination fehlt
– auch wenn die meisten Anbieter ihren Vertrag erfüllen, ist es möglich, dass diese nicht für den Service zufriedenstellend sind
– viele einzelne Anbieter fokussieren sich mehr auf die Schuldermittlung, als sich den wahren Problemen zuzuwenden
Die notwendigen Funktionen von SIAM
Damit generell ein produktives, effizientes und effektives SIAM betrieben werden kann, benötigen die Unternehmen vor allem Kenntnisse in den IT-Grundfunktionen.
Diese Grundfunktionen müssen im Unternehmen dementsprechend errichtet und von Zeit zu Zeit verbessert werden. Ohne ständige Erweiterung kann auf langer Sicht kein funktionierendes Service Integration und Management gewährleistet werden.
Hierzu sollte auf sechs Komponenten geachtet werden, welches Unternehmen aufbauen und verbessern sollen:
-> Service Integration Governance:
Unternehmen im Multi-Sourcing-Bereich müssen fähig sein, eine sogenannte Service Integration Governance zu etablieren, definieren und auch zu verbessern und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
-> Service Integration Organisation:
Zudem müssen die Unternehmen in der Lage sein, die Veränderungen der Geschäftsanforderungen mit der Organisation im Einklang zu bringen, da sich diese immer wieder verändert.
-> Die Steuerung des Geschäfts:
Wichtig ist für diese Unternehmen auch, dass sie die operationalen Geschäftsvorgänge richtig analysieren und ein entsprechendes Dienstleistungsportfolio zu den Geschäftsanforderungen bereitstellen und entwickeln.
-> Das Management von Tools und Informationen:
Die Steuerung von Tools und Informationen zur Integration ist eine weitere wichtige Aufgabe, welche Unternehmen vollbringen müssen.
-> Verwaltung der Lieferanten und Verträge:
Die richtige Wahl der Lieferanten aus einem Pool und deren richtige Steuerung ist ein weiterer anfallender und notwendiger Punkt.
-> Management Ende-zu-Ende Services:
Unternehmen müssen auch fähig sein, diese Dienstleistungen vom Anfang bis zum Ende zu verstehen und zu managen.
Werden diese Fähigkeiten bewusst und auch systematisch umgesetzt, sollten die Strategien zur Multi-Sourcing den Erfolg sicherstellen. Auch hier treten wie in allen anderen Bereichen auch Herausforderungen, Probleme und Vorteile auf, welche genau analysiert und genutzt werden sollen. Diese stellen die Herausforderung für die Unternehmen dar. Beispiele für Herausforderungen sind:
– die Ende-zu-Ende Dienstleistungen im Auge zu behalten und zu messen
– die Pflege und Verwaltung der Beziehungen und deren Zusammenarbeit zwischen den Anbietern
– die Definition von Standards und Modulen
– übergreifende Ziele und deren Spezifikation für die Verträge der Lieferanten
Die Funktion der SIAM wird i.d.R. verschiedene Lieferanten steuern, IT-Service und Verfahren definieren, Steuerungspunkt zwischen Bedarf und Versorgung und eine Rolle als Koordinator für alle Service-Management-Prozesse sein.
Die Sourcing Strategien sind Teil der Materialwirtschaft eines
Unternehmens. Mit Hilfe der Strategien werden Pläne für die beste Güter- und
Dienstleistungsbeschaffung eines Unternehmens erstellt.
Damit soll die richtige Versorgung des Unternehmens mit allen notwendigen
Mitteln sichergestellt werden.
Die Strategien betreffen Mengenentscheidungen, Sortimentsentscheidungen,
Preisentscheidungen, Qualitätsentscheidungen und Lieferantenentscheidungen.
Im folgenden Artikel werden die wichtigsten Strategien vorgestellt.
Ein Beschaffungsobjekt wird von einem Lieferanten geliefert.
Bsp.: Ein Rohstoff wird immer bei dem gleichen Lieferanten bezogen.
Unternehmen und Lieferant gehen ein freiwilliges Abhängigkeitsverhältnis ein.
Vorteile sind für das einkaufende Unternehmen, die enge Zusammenarbeit, die
günstigen Preise, weil große Mengen gekauft werden (Mengenrabatte usw.). Der
Verwaltungsaufwand ist klein.
Nachteilig ist vor allem, die Abhängigkeit vom Lieferanten, das große Risiko
bei Lieferschwierigkeiten, geringe Flexibilität bei Fertigungsschwankungen und
der fehlende Wettbewerbsdruck auf den Lieferanten.
Bei zwei Lieferanten werden einzelne Artikel beschafft. Das einkaufende
Unternehmen beschafft sich die benötigten Produkte und Dienstleistungen bei
zwei Lieferanten und versucht den Nachteilen des Single Sourcing zu entgehen.
Das einkaufende Unternehmen kauft die benötigten Güter bei mehreren
Lieferanten.
Dadurch wird eine große Flexibilität bei Auftrags- und Bedarfsschwankungen
erreicht. Ein starker Wettbewerb unter den Lieferanten soll zu besseren
Einkaufspreisen führen.
Abhängigkeiten zu einem Lieferanten werden vermieden.
Dagegen steht ein starker Verwaltungsaufwand im Bereich Lieferantenauswahl und
-kommunikation. Die Logistikkosten steigen wegen der Vielzahl der Bestellungen
bei den verschiedenen Zulieferer.
Wegen fehlender Mengenbündelung entstehen höhere Einstandspreise.
Weiterführende Informationen zum Thema Sourcing Strategien mit einer
schönen Übersicht sind bei Wikipedia unter https://en.wikipedia.org/wiki/Sourcing zu
finden.
Hier werden Local Sourcing, National Sourcing und Global Sourcing
unterschieden. Das Local Sourcing bezieht die notwendigen Güter von Zulieferern
in der näheren Umgebung des Unternehmensstandort.
Die örtliche Nähe führt zu einer schnellen Kommunikation und ist ein gute
Grundlage für Just-in-time-Lieferungen. Die Frachtkosten sind gering.
Die Einkaufspreise sind oft höher, da die lokalen Lieferanten nicht im globalen
Wettbewerb stehen.
Beim National Sourcing werden die Lieferanten aus dem eigenen Land genommen.
Vorteilhaft sind die einheitlichen Rechtsbedingungen. Der Transport ist meist
wegen fehlender Zölle schneller.
Nachteilig ist dass, die Einkaufspreise höher sein können. In Deutschland etwa
wegen der stärkeren Lohnkosten oder Umweltauflagen.
Beim Global Sourcing werden die Lieferanten weltweit ausgewählt. Das führt oft
zu besseren Einkaufspreisen, guter Qualität durch den Kauf beim Qualitätsführer
und zu der Öffnung neuer Beschaffungsmärkte und Absatzmärkte.
Mit längeren Reaktionen bei Fehlern muss genauso gerechnet werden, wie mit
Sprach- und Mentalitätsproblemen. Hohe Transportkosten, Währungsrisiken und
unterschiedliche Rechtssysteme verursachen Probleme.
Es werden nur Einzelteile beschafft (Part/Unit Sourcing). Die Objekte sind
Rohstoffe und Einzelteile, die weiterverarbeitet werden und so in das
Endprodukt einfließen.
Es werden nur Module beschafft (Modular Sourcing). Die Objekte sind komplex,
meist sind es Baugruppen oder Module. Einzelobjekte werden nicht geliefert.
Vorteil: Beim Lieferanten gibt es nur einen Ansprechpartner.
Lohnkostenintensive Montagen werden beim Lieferanten durchgeführt. Geringe
Logisikkosten.
Nachteile: Die Abhängigkeit zwischen Unternehmen und Lieferanten ist sehr groß.
Ein Lieferantenwechsel kann sehr problematisch werden. Der Lieferant erhält
Wissen des Unternehmens.